Heute geht's dem letzten Chrom an den Kragen. Die meisten Zierleisten sind ja schon entfernt, aber bei drei Leisten waren die Schrauben sehr verrostet, weshalb ich sie schon seit einiger Zeit regelmäßig mit WD40 eingeweicht habe. Heute ist es also an der Zeit zu prüfen, ob das was gebracht hat. Außerdem müssen noch die Rahmen der Windschutzscheibe und des Heckfensters abgenommen werden.
Mit der Windschutzscheibe fange ich an. Mein Demontage-Set erweist sich einmal mehr als extrem nützlich. Den ersten Keil setze ich vorsichtig in der Mitte unten zwischen Scheibe und Rahmen an und hebel den Rahmen ganz sanft nach oben. Das geht besser als gedacht und es entsteht ein Zwischenraum für den nächsten Keil etwas näher an der Seite. So arbeite ich mich langsam nach außen vor und ohne große Kraftanstrengung springt der untere Teil des Rahmens schließlich aus seinen Steckverbindungen bzw. Clipsen. Die unteren Eckverbinder kann ich dann einfach nach unten herausziehen, danach geht es mit den Seitenteilen weiter. Hierbei einfach von unten nach oben vorarbeiten und die Teile vorsichtig nach oben abhebeln. Zack, kein Problem und so bleibt nur noch die obere Leiste, an welcher ich der Einfachheit von außen nach innen vorgehe. Super, entgegen einiger Berichtige, die ich im Vorfeld dazu gelesen hatte, war das nun wirklich easy going.
Beim Heckfenster geht es im Prinzip genauso. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Leisten hier nicht mit Clips befestigt sind, sondern im Dichtungsgummi eingeklemmt sind. Macht die Demontage aber weder schwerer noch leichter. Jetzt sind meine Sorgenkinder dran, nämlich die Leisten, die vom unteren Ende der A-Säule bis hinter die Türe (also die imaginäre B-Säule) reichen. Die im Bereich der Türe sichtbaren Schrauben waren teilweise verrostet, ebenso einige der unter dem Dichtungsgummi verborgenen Schrauben in der A-Säule. Die jeweils untersten sind bereits so weich, dass ich aus dem Kreuzschlitz im Handumdrehen einen Rundschlitz gezaubert habe. Phantastisch, was ich alles kann! Jetzt muss ich noch beweisen, ob ich die Reste der Schraube auch ausbohren kann ohne aus der Leiste Lametta zu machen. Die Fahrerseite macht schonmal keine Probleme, aber auf der Beifahrerseite hängt die Leiste an den letzten Resten der Schraube. Ich versuche, sie mit leichten Hebelbewegungen herauszubekommen und merke leider erst zu spät, dass ich die Leiste dadurch an einer Stelle etwas geknickt habe. Merde, würde der Franzose jetzt sagen. Die Leiste ist zwar nicht kaputt, aber das ist definitiv ein Schönheitsfehler, der mir immer ins Auge fallen wird und mich echt ärgert. Unnötig. Dumm. Ich halte mal die Augen offen, ob es vielleicht bei ebay ein günstiges Ersatzteil gibt.
Nun ja, zumindest geht die letzte verbliebene Chromleiste am Scheinwerfer der Fahrerseite nach der mehrmaligen WD40 Dusche ganz leicht ab. Das war's also mit dem Chrom bis auf weiteres. Erkenntnis des Tages ist im Übrigen, dass unter der Regenrinne auf der Beifahrerseite einiges an Rost zum Vorschein gekommen ist, was vorher absolut nicht zu sehen war. Nicht dramatisch, aber hätte ich hier noch ein paar Jahre gewartet, wäre die Rinne vermutlich durch gewesen.
Als letzten Akt des Tages möchte ich noch die Lüftungsgitter zwischen Windschutzscheibe und Motorhaube entfernen. Jetzt, wo die Chromleiste der Windschutzscheibe nicht mehr da ist, sollte ich sie eigentlich nach oben hin abnehmen können. Dafür müssen lediglich an der Vorderseite noch die jeweils vier Kunststoffnieten herausgezogen werden. Die Nieten sind allerdings so alt und spröde, dass das nicht funktioniert. Ich muss sie allesamt mit einem Cuttermesser köpfen und den verbliebenen Teil nach innen durchschieben. Die Lüftungsgitter geben danach den Blick frei auf ebenso spröde (und teils bereits aufgelöste) Dichtungen der Lüftungsklappen darunter. Keine große Überraschung, ich hatte schon damit gerechnet, dass ich sämtliche Dichtungen des Lüftungs- und Heizungssystems erneuern werden muss. Im eingebauten Zustand ist das allerdings nicht ganz so einfach, deshalb würde ich die Klappen gerne entfernen. Von innen ist das Bauteil verschraubt, aber auch nach dem Entfernen der Schrauben bekomme ich es nicht heraus. Ich will heute nicht noch mehr kaputt machen, deshalb ist jetzt erstmal Feierabend und werde mich der Klappen nochmal an einem anderen Tag annehmen. Vielleicht gibt's ja im Internet eine Anleitung dazu (im WIS gibt es die übrigens nicht).
Dauer der Arbeiten: 2 Stunden
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