Lack und Leder

Männer, heute möchte ich Euch von einem meiner Fetische erzählen. Ja, ich stehe auf Leder. So, jetzt ist es raus. Konkret übrigens Kunstleder im Farbton pergament. So nennt sich die Inneneinrichtung meines SLC und die passt für meinen Geschmack perfekt zur grünen Karosserie. Nur leider sind Leder und einige gleichfarbige Kunststoffteile inzwischen recht ausgeblichen und verfärbt. 

 

2018 hatte ich schon einmal eine kleinere Innenraum-Restauration durchgeführt und einige Leder- und Kunststoffteile wieder auf Vordermann gebracht. Das Ergebnis spricht für sich, deshalb führe ich die Arbeit jetzt an den Teilen fort, die ich damals aus Zeitgründen nicht ausbauen wollte. Dabei handelt es sich um die Mittelkonsole, das Armaturenbrett, die Kunststoffverkleidungen unterhalb des Armaturenbretts und die beiden Türverkleidungen. 

 

Das Lackieren von Leder ist nicht schwieriger als das Lackieren irgendeiner anderen Oberfläche. Aber logischerweise benötigt man hierfür speziellen Lack. Ich hatte mich damals aufgrund mehrerer Empfehlungen im Netz für das System von Volico entschieden und würde das auch jederzeit wieder benutzen. Entscheidet man sich hier für das Set (was sinnvoll ist), erhält man einen speziellen Reiniger für Kunststoffe und Leder, einen Primer, den Lack, einen sogenannten Top-Coat (zum Schutz der lackierten Flächen) und als kleines Gimmick einen Sprühdosen-Aufsatz, mit dessen Hilfe sich das Sprühen mit Dosen etwas besser dosieren lässt. Eigentlich sehr praktisch und passt natürlich auch bei anderen Sprühdosen. Vielleicht sogar beim Haarspray, müsste ich mal ausprobieren...

 

Als erstes aber müssen die Flächen natürlich gründlich gereinigt werden. Heißes Wasser mit Spüli (oder Fit, für meine Leser aus den neuen Bundesländern ;-) ) ist hier schonmal ein guter Start. Bei hartnäckigen Verschmutzungen hat sich ein Schmutzradierer als gute Hilfe erwiesen. Die gibt's für ein paar Euro in jedem DM oder Schlecker. Ach ne, nur DM...

Beim Reinigungsprozedere bin ich auf eine Baustelle aufmerksam gemacht worden, die ich bisher nicht auf dem Schirm hatte. In den Türverkleidungen ist bzw. war ein Schaumstoff verklebt, der sich im Laufe der Jahre auflöst. So bei mir der Fall. Das zeigt sich dann in Form von ganz feinem schwarzen Granulat, dass aus sämtlichen Löchern und Ritzen rieselt. Es gibt hierfür moderneren (weil haltbaren) Ersatz beim Cabriodoc, den werde ich mir besorgen und die Türverkleidungen erst danach lackieren. 

Die übrigen Teile werden nun mit 800er Schleifpapier vorsichtig nass geschliffen. Damit wird zum einen weiterer schwer lösbarer Dreck entfernt und außerdem die Oberfläche angerauht, so dass der Lack nachher halten kann. Nach dem Schleifen und Säubern folgt der Spezialreiniger von Volico. Einfach großzügig aufsprühen und anschließend mit Mikrofasertuch abwischen. Danach folgt der Primer, der nach dem Auftragen ca. 20min antrocken soll. Und dann folgt auch schon der Lack, der je nach Zustand in einer oder mehreren Schichten aufgetragen werden kann. In meinem Fall hat eine Schicht eigentlich überall ausgereicht, lediglich an einigen wenigen Stellen bin ich ein zweites mal drüber gegangen, um Verschmutzungen verschwinden zu lassen. (Bei der Aktion 2018 sah das übrigens anders aus: Sonnenblenden und die Verkleidung darüber waren extrem verfärbt, so dass ich hier 2-3 Schichten lackieren musste. Die Deckkraft ist aber insgesamt sehr gut.

Nach dem Lackieren muss der Lack wieder ca. 20-30min trocknen, bevor der Schutzlack dünn aufgetragen wird. Und das war's auch schon, danach sehen die Teile wie neu aus. Fantastisch!

 

Kleiner Wermutstropfen: für das Oberteil des Armaturenbrett hat Volico leider den entsprechenden Farbton nicht im Programm und auch bei anderen Herstellern gibt es den nicht. Somit kann ich hier nur eine ordentliche Reinigung und Universal-Auffrischung benutzen. Da der Zustand aber noch gut ist und man bei diesem Farbton Verschmutzungen ohnehin nicht so gut sieht, kann ich damit leben.

 

 

Dauer der Arbeiten: 1,5 Stunden

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