Bling Bling Geschenke

Bling Bling Geschenk

 

 

Für heute habe ich mir etwas besonderes vorgenommen. Ich möchte die Türschlösser, die ich vor ein paar Tagen ausgebaut habe, auf Hochglanz polieren. Warum? Schließlich werde ich die Teile voraussichtlich ziemlich als letztes erst wieder montieren und somit habe ich noch jede Menge Zeit dafür. Nun:

1) Ich poliere einfach unheimlich gerne Sachen auf und heute habe ich richtig Bock darauf

2) In ungefähr 2 Jahren, wenn der Wagen (hoffentlich) vollständig restauriert ist und wieder zusammengebaut wird, kann ich mich Dank meiner spätjugendlichen Demenz wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, dass ich diese Arbeit schon erledigt habe. Dann wird die Freude über die hübsch glänzenden Teile umso größer sein. Ich beschenke mich also selber J

 

Drei Teile je Seite stehen heute auf dem Programm: die äußeren Türgriffe, die in den Türen eingesetzten Schlösser und die Schließteile, die jeweils am Seitenteil montiert sind und in die die Schlösser einrasten. Die hübschen (Vormopf-) Griffe sehen noch sehr gut aus, hier werde ich kaum Arbeit haben. Aber die Schlösser und Schließteile waren bis jetzt alles andere als hochglänzend sondern matt, stumpf und einigermaßen dreckig. Also fange ich damit an.

 

 

Als erstes erfolgt die obligatorische Reinigung mit Glasreiniger (meine Allzweckwaffe seit der Bundeswehr) und Bremsenreiniger. Mit der Kombi sind Fett und Öl auf den Außenflächen und den noch vorhandenen Stangen schnell beseitigt. Damit nichts kaputt gehen kann, entferne ich das Gestänge des Schlosses aber lieber doch. Vorher flott noch ein paar Bilder machen, damit hinterher wieder alles an die richtige Stelle kommt. Jetzt kommt der grobe Teil der Arbeit: das Schleifen. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Schleifstärken fange ich mit 150er Papier an. Aufgrund der vielen Ecken, Kanten, Nieten, Nischen usw. kommt man hier nur mit Handarbeit wirklich weiter. Ich versuche es zwar kurz mit meinem Feinschleifer, muss aber sofort feststellen, dass das keine gute Idee ist. Für das relativ weiche Material sind die Schleifrollen selbst bei niedriger Drehzahl zu brutal und hauen mir in kürzester Zeit Rillen ins Schloss, die ich jetzt manuell wieder herausholen muss. So schleife ich mich, begleitet von Queen’s Live at Wembley (dem besten Live-Album aller Zeiten!), in aller Seelenruhe und völlig tiefenentspannt durch die vier Teile. Dem 150er Papier folgt das 400er, dann 800er und zu guter Letzt noch 1000er. Alles trocken übrigens, weil ich vermeiden will, dass Wasser ins Innere des Schlosses läuft und dort Sachen anrichtet, die nur schwer rückgängig zu machen sind. Das Zwischenergebnis sieht schon vielversprechend aus. Aber jetzt geht's erst richtig los. Vor zwei Jahren habe ich mir für ein anderes Projekt ein Polierset gekauft, das sein Geld echt wert ist. Das Set besteht aus drei Polierscheiben und drei unterschiedlichen Polierpasten, die nacheinander angewendet werden. Die Polierscheiben haben einen Adapter für die Bohrmaschine, damit ist die Arbeit deutlich einfacher als von Hand. Erstmal wird mit einer Sisalscheibe und weißen Paste vorpoliert. In die allerletzten Ecken des Schlosses kommt man damit zwar leider nicht, hierfür muss dann doch nochmal der Feinschleifer mit einem entsprechenden Polieraufsatz herhalten. Hoffentlich kann er wenigstens das... alles gut, funktioniert! Nach dem Feinschleifen mit einem Mikrofasertuch ordentlich saubermachen und nächste Scheibe auf die Maschine. Der nächste Arbeitsschritt ist eine harte Fliesscheibe mit brauner Polierpaste. Danach sieht das Ergebnis schon ziemlich gut aus. Ich bin ein bißchen begeistert und kann mir das Grinsen kaum verkneifen. Hoffentlich kommt jetzt keiner rein, wäre fast peinlich. Letzter (offizieller) Schritt: Weiches Flies mit blauer Polierpaste. Yeah, kann man so lassen. Tue ich aber nicht. Als alter Streber setze ich dem ganzen noch die Krone auf und hänge noch eine Ehrenrunde mit Autosol Chrompolitur an. Hierfür nehme ich andere Polieraufsätze für die Bohrmaschine, die nochmal das letzte Bling Bling aus den Teilen herausholen.

 

Eine extrem entspannte, fast schon meditative Arbeit geht zu Ende. Ich verpacke die strahlenden Teile in Küchenrolle, damit sie die kommenden Monate unbeschadet überstehen und freue mich jetzt schon über die Freude, die ich mir selber damit machen werde, wenn ich sie irgendwann wieder auspacken werde.

 

 

Dauer der Arbeiten: 3 Stunden

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Kommentare: 2
  • #1

    Hennes (Sonntag, 09 Februar 2020 10:54)

    Sind das affiliate links auf amazon?

  • #2

    Thomas (Sonntag, 09 Februar 2020 21:07)

    ja, das sind affiliates. Wenn Du etwas davon kaufen möchtest, kannst Du das gerne über die links tun. ;-)